Schau- und Lehrgarten der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn im Campus Klein-Altendorf

| Projektförderung |

Der Rückgang der ökologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft ist besorgniserregend. Eine Verarmung der Insekten- und Vogelfauna ist eine Folge. Ertragseinbußen landwirtschaftlicher Erträge sind zu verzeichnen.

Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) der Universität Bonn forscht über die Verbesserung der Bestäubung, um einerseits die Erträge zu sichern und andererseits die Biodiversität in der Feldflur zu erhöhen.

Dazu werden die Blütenbesucher von Lein, Fenchel und Bohnenkraut erfasst und deren Erheblichkeit für den Ertrag analysiert. Zudem werden landwirtschaftliche Strukturmaßnahmen ergriffen, die zu einer gezielten Förderung der Bestäuber und Blütenbesucher führen sollen. Es wird außerdem untersucht, in welchem Umfang es dadurch zu einer Steigerung der Erträge in Nachbarkulturen (Gemüse) kommt.

Eine Möglichkeit Insekten und andere Tiere zu fördern, bietet die Anlage eines Netzwerks aus Blühstreifen, Nisthilfen und verschiedenen Lebensraumangeboten. Dies wird Studenten, Landwirten und interessierten Privatpersonen auf 1000 m² Fläche im Schau- und Lehrgarten demonstriert und durch Schilder öffentlich erläutert:

  • Blühstreifen decken 13 verschiedene einjährige Kulturpflanzenfamilien ab, die jedes Jahr neu ausgesät werden. Hinzu kommt eine mehrjährige Wildkräutermischung („Glatthaferwiese“). Sie bieten den blütenbesuchenden Insekten und anderen Tieren Nahrungs- und Nistmöglichkeiten.
  • „Insektenhotels“ dienen vor allen Hohlraumbewohnern unter den Insekten als Nistraum. Grünschnittsammlungen erleichtern das Überwintern. Totholzhaufen mit natürlich entstandenen Bohrgängen schaffen Nistressourcen für Blütenbesucher wie Holzbienen und Wespen.
  • Ruderalflächen bieten besonders Wildbienen Möglichkeit in sandigem Lehm ihr Nest zu bauen.
  • Feuchtbiotope helfen wassergebunden Insekten wie Schwebfliegen und Grabwespen zu siedeln.
  • Trockenmauern weisen verschiedene mikroklimatische Vorzüge auf, die an der künstlichen Steilwand eine Insektenansiedlung fördern.

Diese Initiative, mehr Vielfalt in die Landwirtschaft und die Gärten in der Region zu bringen, förderte die Stiftung mit € 1500,00.