Zuwendung für ökologisch relevante Arbeiten an die „Biologische Station Rieselfelder Münster e. V.“
| Projektförderung |
Die Biologische Station wird gefördert, um unter anderem den Erhalt des Europäischen Vogelschutzgebietes „Rieselfelder Münster“ zu unterstützen.
Das Vereinsziel der Biologischen Station ist es, schwerpunktmäßig den Naturschutz und die Landschaftspflege im Gebiet der Rieselfelder Münster zu fördern. Außerdem ist sie in der Bildung, der Jugendarbeit und der Behindertenhilfe tätig und setzt sich für den Erhalt des natürlichen Erbes für kommende Generationen ein.
Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war die Münstersche Aa durch Abwässer sehr stark belastet. Zur Reinigung der städtischen Abwässer sind damals die Rieselfelder in diesem Heidegebiet angelegt worden. Das vorgereinigte Abwasser (Grobklärung) wurde über eine Druckrohrleitung in die 130 Flächen gepumpt und versickerte im Boden. Dieser Vorgang wird als „verrieseln“ bezeichnet. Die Abwässer bewirkten eine Düngung der ehemals nährstoffarmen Heideböden.
Die Rieselfelder umfassten im Jahr 1960 eine Fläche von ca. 640 Hektar und wurden ständig bewässert. Eine Erweiterung der Flächen war nicht mehr möglich. Zwischenzeitlich war aus dem früheren Heidegebiet ein Feuchtgebiet aus einem Mosaik mit vielen flachen Wasserstellen, Schlammbänken, nassem Grünland und Schilfflächen entstanden. In den Gewässern hat sich eine reichhaltige Fauna aus Wirbellosen entwickelt (Insekten, Krebse, Muscheln, Schnecken u.a.m.), welche zahlreichen Tieren, insbesondere Vögeln, ein reiches Nahrungsangebot bietet.
Seit 1975 werden die Abwässer der Stadt Münster in einer technischen Kläranlage gereinigt. Somit hatten die Rieselfelder ihre ursprüngliche Funktion verloren. Durch das Engagement von Bürgern und Naturschützern ist es damals gelungen, ein rd. 230 Hektar großes Gebiet für den Vogelschutz zu sichern. Dieses Gebiet wurde 1978 vom Internationalen Rat für Vogelschutz als „Europareservat“ anerkannt. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen meldete 1983 die Rieselfelder als „Ramsar-Gebiet“. Diese „Feuchtgebiete internationaler Bedeutung“ genießen einen besonderen naturschutzfachlichen Stellenwert. Im Jahr 1998 wurden die Rieselfelder zum Naturschutzgebiet erklärt. Bis 2004 wurde das Gebiet um 200 Hektar erweitert und mit einer Gesamtfläche von 430 Hektar als „Europäisches Vogelschutzgebiet“ (SPA) ausgewiesen.
Die Arbeiten der Biologischen Station umfassen u.a. Brutvogelkartierung, Bestandserfassung von rastenden Vögeln, Vegetationskartierung, Unterhaltung der Weideflächen für Wildrinder (Heckrinder). Einen breiten Raum nimmt die Öffentlichkeitsarbeit ein: Im Jahr 2023 haben 137 Veranstaltungen mit 2.149 Teilnehmern stattgefunden! Der Verein ist daher neben Fördermitteln der öffentlichen Hand dringend auf Sponsoren und Spenden angewiesen.
In Anbetracht der umfangreichen praktischen Arbeiten, der aufgewandten Eigenmittel und Maßnahmen zum Erhalt dieses Europäischen Vogelschutzgebietes durch die Biologische Station Rieselfelder Münster fördert die Stiftung Wald, Wild und Flur in Europa mit einer Zuwendung in Höhe von 1.000 €.
Informationen zum Projekt
Empfänger:
Biologische Station Rieselfelder Münster e. V.
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