Dissertation „Ethohydraulische Modellierung“
| Projektförderung |
Die Ethohydraulik ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Dabei werden die vergleichende Verhaltensforschung [Ethologie] an Lebewesen – schwerpunktmäßig an Fischen – und die Hydraulik des Gewässers gemeinsam betrachtet. Dabei untersucht man das Fischverhalten unter bestimmten hydraulischen Bedingungen. Die Erkenntnisse können unter anderem zur Bemessung von Fischauf- und -abstiegsanlagen zur Verbesserung der Gewässerdurchgängigkeit genutzt werden.
Im Rahmen des Dissertationsthemas „Ethohydraulische Modellierung“ von Katharina Bensing an der TU Darmstadt geht es im Wesentlichen um die gezielte Weiterentwicklung ethohydraulischer Methoden. Die Dissertation umfasst zwei Themenkomplexe: 1. ein Einblick in die Biologie von Fischen, insbesondere in ihre Sinneswelt und ihre Bewegungsweisen und 2. die detaillierten Eigenschaften von Strömungen. Alle erforderlichen Versuche, Beobachtungen und Messungen sowohl mit lebenden Fischen als auch mit einem „Strömungsmessfisch“ wurden in einem Modellgerinne des Wasserbaulichen Labors beim Fachbereich Wasserbau und Hydraulik der TU Darmstadt durchgeführt. Als zuständiger Doktorvater fungierte Professor. Dr.-Ing. habil Boris Lehmann. Während sich in der Hydraulik durch Messungen numerische Daten erzielen lassen, sind die Fähigkeiten des Seitenlinienorgans der Fische quasi als „Terra incognita“ zu bezeichnen. Hiermit nimmt der Fisch Strömungen, Wasserdruck, Vibrationen, Erschütterungen etc. in Verknüpfung mit anderen Sinnen war. Vieles ist bis heute noch nicht bekannt. Jede Arbeit bzw. Forschung zu diesem Thema ist daher umso wichtiger, um das Verhalten von Fischen insbesondere vor Wanderhindernissen besser verstehen zu können. Die hier vorgestellte Dissertation „Ethohydraulische Modellierung“ wird zweifellos dazu beitragen, die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Biologen zu verbessern. Im Europäischen Kontext fordert zudem die EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) u. a. die ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer wieder herzustellen und diese Arbeit wird zweifellos dazu beitragen. Die Doktorandin Frau Katharina Bensing erhielt für die Abschlussarbeiten an ihrer Dissertationsschrift durch die Stiftung Wald, Wild und Flur in Europa eine finanzielle Förderung.Informationen zum Projekt
Empfänger:
Katharina Bensing, Technische Universität Darmstadt – Fachbereich Wasserbau und Hydraulik, Karolinenplatz 5 - 64289 Darmstadt