ABC der Jagdkultur
| Projektförderung
Das Forum „Lebendige Jagdkultur“ erhielt im Jahr 2012 den Stiftungspreis der Stiftung „Wald, Wild und Flur in Europa“ der Landesgruppe Deutschland des Ordens „Der Silberne Bruch“ Mit diesen Mitteln erfolgten Vorbereitung und Drucklegung des seit dem April 2014 vorliegenden Büchleins. Ganz im Sinn des Stifters beschäftigt sich eine sechsköpfige Autorengruppe mit einem wesentlichen Aspekt der Jagd, nämlich ihrer kulturellen Bedeutung. Das vorliegende Buch würdigt kurz und prägnant die allzu oft vernachlässigten Leistungen der Jagd für und im Sinne der Kultur. Dies erfolgt, wie im Untertitel angedeutet, in Schlag-bzw. Stichworten meist in alphabetischer Reihenfolge gefasst.
Die umfangreiche Bearbeitung und Deutlichmachung der Jagd und ihrer Kulturleistungen geht natürlich weit über die Absicht dieses Büchleins hinaus. Dennoch wird hier bereits deutlich gemacht, wie vielfältig die Jagdkultur ist – und wie wenig sich auch viele Jäger heute noch dieser Tatsache bewusst sind. Nachdem zunächst einmal erklärt wird, was zur Jagdkultur gehört, wird in weiteren Kapiteln über das lebendige Brauchtum, über Mythen und Legenden um die Jagd, über Sprichwörter und Redensarten, die Kultur rund um die Jagdwaffen, über einen „Knigge für Jäger“ und über Jäger, Dichter und Künstler geschrieben. Alleine schon der Titel des Kapitels „Muss der Elefant auf der rechten Seite liegen?“ provoziert zum Nachdenken über manche Auswüchse des jagdlichen Brauchtums (eigentlich ist das dann kein Brauchtum mehr, sondern schlicht fehl am Platz), denn echtes jagdliches Brauchtum hat seinen Platz, ist aus der uralten Geschichte der Jagd erklärbar und ist, wie in einem der obigen Kapitel beschrieben wird, lebendig und deshalb auch wandlungsfähig und darf nicht mit „alten Zöpfen“ verwechselt werden und es ist an bestimmte Gegenden gebunden. Was hier echtes Brauchtum ist, ist anderswo fehl am Platz. Wenn heute viele, leider auch Jäger, über jene lachen, denen Jagdkultur am Herzen liegt, und Jäger als ewig gestrige Traditionalisten beschreiben, dann kann man ihnen nur mit dem Zitat von Thomas Morus antworten: „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“. Jagdkultur kurz und prägnant zu schildern, meistert dieses Büchlein in bester Weise. Eine Übersicht zu Jagdmuseen, jagdlichen Sehenswürdigkeiten, naturkundlichen und historischen Museen und Nationalparks ergänzt das Werk.
Forum lebendige Jagdkultur e.V.: ABC der Jagdkultur. Die gegenwärtige deutsche Jagdkultur in Stichworten.128 Seiten, durchgehend bebildert. Broschur Zusammengestellt von Dr. Rolf Baldus, Gert G. von Harling, Franz Henninghaus, Frank Pohlmann, Jobst Schmidt, Dieter Stahmann. ISBN: 978-3-937431-92-5 Nordwest Media Verlag, Gremsmühlen. 1. Aufl. 2014. 12,90 €